4 Fragen zur Energiewende und zum Wandel der Mobilität

Jeder hat ein Elektroauto: Woher bekommt man genug (grünen) Strom?

Die Zahl der Menschen, die Elektroautos fahren, nimmt weiter zu, ebenso wie die Zahl der (neu gebauten) Häuser, die nicht mehr an das Gasnetz angeschlossen sind. Die Energiewende ist in vollem Gange, und das wirft bei manchen Menschen Fragen auf. Wenn alle Menschen anfangen würden, elektrisch zu fahren und zu kochen, würde es dann nicht zu Stromengpässen kommen? Und was noch wichtiger ist: Können wir all diese Energie auf nachhaltige Weise erzeugen? Wir scheuen nicht vor kritischen Fragen zurück und tauchen ein in die Welt der Energie- und Mobilitätswende.

Eneco eMobility

1. Elektrische Revolution oder Evolution: Wie schnell geht die Energiewende?

Die Energiewende ist eine Notwendigkeit, um unser Land fit für die Zukunft zu machen, oder besser gesagt: "fit zu machen". Im Gegensatz zu dem, was manchmal in den Schlagzeilen steht, handelt es sich jedoch nicht um eine plötzliche und radikale Umkehr, eine so genannte elektrische "Revolution". Man könnte es eher eine Evolution nennen. Das Wort "Übergang" sagt alles: Der Wechsel von fossilen Brennstoffen zu natürlichen Energiequellen ist eine schrittweise Entwicklung. Dies zeigt sich unter anderem an den Energiezielen der niederländischen Regierung: Im Jahr 2020 sollten 14 % der gesamten in den Niederlanden verbrauchten Energie aus nachhaltigen Quellen stammen. Im Jahr 2023 wird dieser Prozentsatz 16 % betragen, im Jahr 2030 37 % und im Jahr 2050 soll die niederländische Energieversorgung fast vollständig nachhaltig sein. Dies ist ein ehrgeiziger Plan, und man kann sich fragen, ob wir alle diese Ziele rechtzeitig erreichen werden, aber er zeigt, dass die Energiewende ein Übergang ist, der mehrere Jahrzehnte dauern wird. Wer sich jetzt schon Sorgen macht, ob das möglich sein wird - jeder vollelektrisch - kann also aufatmen: Es ist ein Prozess.

2. Wenn alle Menschen elektrisch fahren würden, gäbe es dann genug nachhaltige Energie, um all diese Autos aufzuladen?

Im Moment nicht. Wenn ab morgen alle elektrisch fahren würden, wäre unser Stromnetz tatsächlich überfordert. Ganz zu schweigen davon, dass genügend grüne Energie zur Verfügung stehen würde. Um ein Elektroauto aufzuladen, braucht man sehr viel Strom. In Zukunft wird es jedoch möglich sein, in großem Umfang elektrisch zu fahren und mit nachhaltig erzeugter Energie zu laden. Um Ihnen eine Vorstellung von den Auswirkungen zu geben: Wenn im Jahr 2030 alle Autos in Deutschland elektrisch betrieben werden würden, würde die Stromnachfrage um etwa 20 % steigen. Das ist zu schaffen, vor allem wenn man bedenkt, dass nicht nur die Nachfrage nach sauberer Energie steigt. Auch das Angebot wird immer größer. Anfang dieses Jahres gab CBS bekannt, dass im Jahr 2018 8 % mehr Energie aus nachhaltigen Quellen erzeugt wurde als im Jahr zuvor. Wenn dieser Anstieg in den kommenden Jahren anhält, werden Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht bleiben und es wird keine Engpässe bei grüner Energie geben.

Außerdem sind wir nicht von einer einzigen erneuerbaren Energiequelle abhängig. Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Erzeugung nachhaltigerer Elektrizität, um den gestiegenen Energiebedarf zu decken. Sie können zum Beispiel an sie denken:

  1. Mehr Solarzellen auf den Dächern, um mehr Energie vor Ort zu erzeugen

  2. Mehr Wind- und Solarparks

  3. Energieerzeugung mit Wasserkraft

  4. Energiegewinnung aus Biomasse

  5. Entwicklung neuer Methoden zur Speicherung erneuerbarer Energie.

Natürlich hat jede dieser Lösungen ihre Vor- und Nachteile. Aber der Ausgangspunkt bleibt: Es gibt viele Möglichkeiten, mehr Energie auf nachhaltige Weise zu erzeugen. Die Zukunft wird zeigen, welche Energiequellen und Technologien am besten geeignet sind.

3. Ist ein Elektroauto (EV) wirklich so nachhaltig?

Vollelektrische Autos stoßen während der Fahrt keinen Stickstoff, keinen Feinstaub und kein Kohlendioxid (CO2) aus, was die Luftqualität vor allem in den Städten deutlich verbessert. In dieser Hinsicht sind Elektroautos sicherlich umweltfreundlicher als Benzinautos und Hybride. Aber natürlich müssen das Auto und die Batterie produziert werden, und das wirft bei vielen Menschen Fragen auf. Denn bei der Produktion werden CO2 und andere schädliche Stoffe freigesetzt. Dennoch zeigen Berechnungen von TNO, dass die gesamten CO2-Emissionen eines Elektroautos (während der Herstellung und Nutzung) im Durchschnitt 70 % niedriger sind als die seiner fossilen Konkurrenten. Eine Bedingung ist jedoch, dass das Auto mit nachhaltig erzeugter Energie geladen wird. Der von Eneco eMobility gelieferte Strom wird durch Sonnen- und Windenergie erzeugt. Durch uns laden Sie also immer ganz nachhaltig. Aber selbst ein Elektroauto, das mit grauem Strom betrieben wird, stößt immer noch 30 % weniger CO2 aus als ein mit Benzin betriebenes Auto. Das Problem bei dieser Frage ist eigentlich, dass viele Menschen die Begriffe "klimaneutral" und "umweltfreundlich" verwechseln. Zur Verdeutlichung: Ein Elektroauto kann zwar noch nicht klimaneutral produziert werden, ist aber unterm Strich immer noch umweltfreundlicher als ein Auto, das mit Benzin oder Diesel betrieben wird.

4. Wie realistisch ist es, dass jeder ein Elektroauto fährt?

Der Preis, die lange Ladezeit, die manchmal begrenzte Anzahl öffentlicher Ladestationen, die Aufkleber an den Ladestationen: Viele Menschen fragen sich, wie realistisch das Szenario "Jeder ein E-Auto" ist. Im Moment ist ein Elektroauto in der Tat noch eine teure Anschaffung, und das Aufladen erfordert viel Planung. Doch die Entwicklungen in diesem Bereich stehen nicht still: Die Batterien für Elektrofahrzeuge laden sich immer schneller auf und werden in Zukunft billiger werden. Auch die Reichweite von Elektroautos, die viele Menschen als problematisch empfinden, wird sich erhöhen, so dass man mit einer vollen Batterie mehr Kilometer zurücklegen kann.

Kurz gesagt, in zehn bis fünfzehn Jahren wird die Energie- und Mobilitätslandschaft völlig anders aussehen. Aber keine Sorge, die Welt des Erdöls, des Erdgases und der Kohle wird allmählich verschwinden, nicht plötzlich.